WG137 – Briefnotizen und Briefentwurf an Alma Mahler und Anna Moll
Berlin, zwischen Freitag, 19. Mai und Donnerstag, 1. Juni 1911

Rehbock
Vitrinendetail

 mitbringen

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Stütze Dich auf mich,
meine Kraft

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ein stiller Mann

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Ich habe vielen Balsam

für Deine Wunden

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Daß langsam wieder Dein

Herz zu schlagen beginnt
und die Hoffnung auf
neues Leben wieder erstarkt

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Fr. . Lassen Sie mich
Ihre Hand drücken

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Daß sie das Leid überstehen möge

Raten Sie mir, ob ich
ihr schreiben soll, oder ob
meine Worte ihr wehe tun
\werden/ im Gedanken an den toten
. Ich will nur
ihre Ruhe \und habe den Herzenswunsch zu helfen/ und es zerreißt
mein Herz sie so leiden
zu wissen.

Tun Schreiben Sie mir
eine Zeile, tun Sie es für
sie. ich füge mich Ihrem
weisen Rat.

 So viel Größe und
Echtheit ist mit ihm da-
hingesunken

 Wie ein Arzt langsam
und zart wieder zum Leben
erwecken

 Laß es meine Aufgabe
sein, Dich langsam und zart
wieder zum Leben zu er-
wecken. Wenn Du es magst
schreibe an mich. Ich weiß wie es in
Deiner Seele aussieht u verstehe Dich


Apparat

Überlieferung

, , , .

Quellenbeschreibung

2 Bl. (2 b. S.) – Notizblock.

Druck

Erstveröffentlichung.

Korrespondenzstellen

Beantwortet durch AM68 vom 3. Juni 1911 (wie niemals unzart – immer verstehend): Laß es meine Aufgabe sein, Dich langsam und zart wieder zum Leben zu erwecken. […] Ich […] verstehe Dich.

Datierung

Wie die anderen Entwürfe der Reihe WG135, WG136, WG137, WG138 und WG139 behandelt auch dieser Entwurf den Tod , wobei sich hier Notizen an AM und vermischen. Dadurch weist WG137 eine starke Nähe zum vorherigen und nächsten Entwurf auf. starb am 18. Mai, nachts (vgl. ), wobei WG erst am nächsten Tag von der Nachricht wissen konnte, weshalb der 19. Mai als frühestes Entstehungsdatum in Frage kommt. Das spätestmögliche Datum ist der 1. Juni 1911, da WG an diesem Tag zum ersten Mal nach dem Tod Nachricht von AM erhielt (AM67 vom 31. Mai 1911).

Übertragung/Mitarbeit


(Fabian Müller)


A

Rehbock […] mitbringen – Arbeitsnotizen.

B

Lassen Sie mich Ihre Hand drücken – s. AMo8 vom 8. März 1911: Lassen Sie sich die Hand drücken.